Am heutigen Aktionstag machen die Apotheken in Deutschland auf ihre Bedeutung für die Arzneimittelversorgung aufmerksam. Unter dem Aktionsmotto „Wir müssen reden. Die Apotheke.“ wollen die Apothekenteams in diesem Jahr mit Politikerinnen und Politikern ins Gespräch kommen. Im Vorfeld von Europa- und Kommunalwahlen am 9. Juni sind alle Apothekenteams aufgerufen, an die Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Kreis oder Kommune heranzutreten, das Gespräch zu suchen und sie in die eigene Apotheke einzuladen. Dort sollen Sorgen und Nöte, aber auch Forderungen und Lösungen diskutiert werden. Die ABDA unterstützt die Apothekenteams dabei mit Informationsmaterialien zu den politischen Forderungen der Apothekerschaft und zum Zustand der Arzneimittelversorgung. Die gesellschaftlichen und pharmazeutischen Anforderungen an die Apotheken nehmen zu, doch die Apothekenzahl geht immer weiter zurück. Allein im vergangenen Jahr wurden 500 Apotheken in Deutschland geschlossen, das entspricht in etwa der Gesamtzahl an Apotheken in Thüringen. Lieferengpässe, E-Rezept und Bürokratie verursachen viel Aufwand im Alltag der Apothekenteams, während Inflation, Lohnkosten und ein seit elf Jahren andauernder Honorar-Stillstand die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse rapide sinken lassen. Trotz dieser vielen Missstände hat die Bundesregierung bislang keine konkreten Pläne für eine Apothekenreform vorgelegt. Dem Verband zufolge hat innerhalb von 20 Jahren ein Fünftel der Apotheken aufgegeben. Nach Zahlen des Apothekendienstleisters Noventi sind seit Jahresbeginn noch einmal 142 Schließungen vor allem in Städten hinzugekommen. Dort könnten Bürgerinnen und Bürger meist auf andere Apotheken ausweichen, auf dem Land müssen sie dagegen im Falle einer Schließung mitunter weite Wege in Kauf nehmen. Seit Jahren gibt es Bemühungen, den Apothekenbereich umzubauen. Die Forderungen der Apotheker nach mehr Geld treffen dabei auf ein gesetzliches Gesundheitswesen, in dem die Ausgaben durch den demografischen Wandel bereits deutlich steigen. Das hat schon in den vergangenen Jahren zu deutlichen Beitragsanhebungen für gesetzlich Versicherte geführt. Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), künftig auch „Apotheken“ light ohne Apotheker zuzulassen, lehnen sowohl der Apothekerverband als auch das Unternehmen vehement ab. Wenn die vom Bundesgesundheitsministerium derzeit angedachten Eckpunkte Realität würden, werde „die Versorgung vor Ort in einem noch nie dagewesenen Maß ausgedünnt, ja sogar ganz aufs Spiel gesetzt“, kritisiert der ABDA. „Das bedeutet den Wegfall der Kernstruktur, der Kernkompetenz der Arzneimittelversorgung in Deutschland“. Menschen, die auf Betäubungsmittel oder in den Apotheken selbst hergestellte Arzneimittel angewiesen sind, könnten dann nicht mehr versorgt werden. (DEKOM/ABDA, 07.06.2024) Ganzer Artikel hier…